Kakopetriá

Einwohner. ca 3.000, Höhe: ca. 670 Meter)

„Schlechter Fels“ bedeutet der Name dieses Ortes. Einst soll es oberhalb des Ortes einen Felsen gegeben haben, dem man Glück bringende Eigenschaften nachsagte. Eines Tages ging ein jung verheiratetes Paar zu diesem Felsen, um von ihm Glück zu empfangen. Der Fels aber war dem Paar so gar nicht zugetan, denn er kam plötzlich ins Rollen (vielleicht durch ein Erdbeben) und erschlug die beiden Liebenden. Seither hat der Ort seinen neuen Namen.

Den Felsen (Petra tou Androginou) kann man heute noch sehen, allerdings auf einem sicheren Fundament aus Beton …

Genau wie Plátres ist Kakopetriá ein beliebter Urlaubsort. Im Sommer trifft man dort viele Urlauber aus Nikosía, die dort Zuflucht vor der großen Hitze der Ebene suchen. Am Dorfplatz brodelt das Leben, die jungen Männer von Kakopetriá lassen den Motor ihrer schicken Schlitten aufheulen, immer rund um den Platz herum – sehen und gesehen werden in Kakopetría.

Auf einem Berggrat oberhalb des Flusses zieht sich der denkmalgeschützte alte Ortskern hin, wo dicht an dicht aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammende Häuser aus Naturstein und Lehmziegeln aneinander gekuschelt liegen.

Der Nachbarort Galatá ist inzwischen mit dem nördlich gelegen Kakopetriá beinahe zusammengewachsen. Insgesamt sechs byzantinische Kirchen gibt es hier zu besichtigen, vier stammen aus dem frühen 16. Jh.

Sehenswertes

  • Agios Nikoláos tis Stegis 3 km südwestlich von Kakopetriá am Ufer des Klarios. Geöffnet Di. bis Sa. 9–16 Uhr, So. 11–16 Uhr.
  • Naheliegend, warum diese Kirche „Heiliger Nikolaus auf dem Dach“ heißt: Ihr Dach ist wirklich recht gewaltig. Die Kirche stammt aus dem 11. Jh., ihre Vorhalle und Kuppel aus dem 12. Jh. Die Fresken im Kircheninneren reichen teilweise in die Entstehungszeit des Gotteshauses zurück, einige andere ins 17. Jh.
  • Im Narthex sind ein Jüngstes Gericht und ein heiliger Georg zu sehen, darüber das Märtyrium des Heiligen mit Rädern, Vierteilen und Kochen. Wie in der Kirche von Asínou sind auch hier die 40 auf einem See frierenden Märtyrer von Sebaste dargestellt.
  • Den schwarzbärtigen unbekannten Stifter der Kirche sieht man zusammen mit dem heiligen Nikolaus rechts von der Ikonostase.

    Eine eher seltene Darstellung ist die der Maria, die dem kleinen Jesus die Brust gibt – der Museumsführer erklärt, das sei die einzige Darstellung dieser Art weltweit.

  • Panagía Eleousa Podithou Ca. 2 km nördlich von Kakopetría in einem Hain links von der Straße nach Nikosía gelegen (die Kirchen sind ausgeschildert).Der Name der Kirche verweist auf das Poitou, den Stammsitz der französischen Lusignan. Sie wurde 1502 von Demetre de Coron und seiner Frau Helene gestiftet, das Bild des Paares sieht man an der Westseite der Kirche. Die Fresken im Kircheninneren folgen nicht immer der strengen byzantinischen Malerei, sondern zeigen, von der italienischen Renaissance beeinflusst, perspektivische Darstellungen und Personen mit individuellen Gesichtern. Ganz unbyzantinisch auch die kniende Maria mit einer über die Schulter fallenden blonden Haarpracht.


Diese Seite weiterempfehlen
Zypern.de durchsuchen