Kiti – Panagía Angelolókistos

Geöffnet: Mo. bis Sa. 8–12 Uhr und 14–16 Uhr. So. 9.30–12 und 14–16 Uh

Das Dorf mit dem ungewöhnlichen Namen leitet sich von dem antiken Kition ab. Vermutlich sind dessen Einwohner im 7. Jh. v. Chr. aus Furcht vor Arabereinfällen hierher geflohen. Die Kirche in der Ortsmitte ist nicht nur von außen, sondern auch von innen eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges.

Kiti – Panagía Angelolókistos Durch die Südtür betritt man die römische Kapelle aus dem 13. Jh. Sie war eine Privatkapelle der Familie de Gibelet, wie das Familienwappen am Glockenturm und ein Grabstein aus dem 14. Jh. belegen, auf der in Umrissen die Tochter Simone zu sehen ist. Simone ist 1303 im Alter von 15 Jahren gestorben – eine Inschrift weist sie als „Madame Simone, Frau des Sire Renier de Gibelet“ aus. Der mittlere Kirchenteil und die Nordkapelle stammen vermutlich aus dem Jahr 958. In der Ostapsis sieht man eine auf Zypern einzigartige Sehenswürdigkeit: ein frühchristliches Mosaik aus dem 6. Jh. Es gehört wegen seiner Seltenheit zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Auf Zypern gibt es nur ein einziges weiteres frühchristliches Mosaik, zu sehen im Ikonenmuseum in Nikosía.

Das Mosaik von Kiti zeigt vor goldenem Hintergrund Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm. Die Muttergottes wird umrahmt von den Erzengeln Michael und Gabriel, deren Flügel Pfauenfedern haben und die von beiden Seiten eine von einem Kreuz gekrönte Kugel bringen – die man für die Weltkugel halten könnte. Ist sie aber nicht. Denn damals, im 6. Jh. wusste man von Galileis „und sie ist doch rund“ noch lange nichts. Auch ist die auf diesem Mosaik dargestellte Kugel nicht die Scheibe, für die man damals noch die Welt hielt, sondern eine Kugel, das Symbol für die Vollkommenheit schlechthin. Auffallend sind die große Dynamik der beschwingt schreitenden Engel und die menschliche Darstellung des Jesuskindes. Gold, Silber und Perlmutt in den Mosaiksteinchen steigern den Glanz und die Lebendigkeit der Figuren zusätzlich.



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