Salamis

Nur wenige Kilometer von der touristischen Hafenstadt Famagusta entfernt befinden sich die Überreste dieser antiken Stadt. Zu ihren Hochzeiten hatte Salamis damals über 100.000 Einwohner und Macht und Reichtum, die über Zypern hinaus strahlten. Das große Ruinengelände, das heute zu besichtigen ist, macht nur einen kleinen Teil der damaligen Stadt aus. Dennoch ist das bisher freigelegte Salamis ein äußerst beeindruckende Angelegenheit und die wohl bedeutendste kulturelle Sehenswürdigkeit der Türkischen Republik Nordzypern.

Salamis wurde der Legende nach einst von Teukros, eines Veteranen des Trojanischen Kriegs, gegründet und soll für ein ganzes Jahrtausend die wichtigste Stadt Zyperns gewesen sein. Das würde die Gründung der Siedlung auf ca. 1200 vor Christus datieren. Schon im Jahr 500 v. Chr. werden hier Münzen geprägt, ein Hinweis auf den materiellen Reichtum der Staft. In den kommenden Jahrhunderten stellte Salamis stets einen eigenen König, erst um 50 v. Chr. wird die Stadt zur Kolonie des römischen Reiches. Die Ruinen, die man hier heute zu sehen bekommt, sind jedoch um einiges neuer, sie entstammen zum Großteil den Epochen der spätrömischen und byzantischen Herrschaftsperiode.

Die archäologischen Ausgrabungen begannen erst Anfang der 1950er Jahre unter der Leitung von Vassos Karageorghis. Damit wollte er vor allem auch den Kulturtourismus auf Zypern nach vorne bringen. Das sehr erfolgreiche Grabungsprojekt wurde jedoch 1974 jäh durch den Krieg unterbrochen. Inzwischen laufen Teile des Geländes schon wieder Gefahr mit Gras zu überwuchern. Zu den Highlights der Ausgrabungen gehören das Gymnasium, dessen Marmorsäulen noch stehen, das Theater, das zu römischen Zeiten 15.000 Besucher fasste, sowie die riesige Nekropole (Totenstadt) mit ihren Königsgräbern. Hier fand man eins einen aus Silber und Elfenbein bestehenden Thron. Für Besucher außerdem sehr interessant sind die antiken Thermen und Toiletten, die einem einen Einblick in den damaligen Alltag geben.

Das Gelände hätte es auf jeden Fall verdient, weniger stiefmütterlich behandelt zu werden, denn es handelt sich bei Salamis sicherlich um eine der wichtigsten kulturellen Zeugnisse Zyperns. Hoffen wir also, das die Ausgrabungen bald fortgesetzt werden und noch viele Schätze auf dem Gelände gehoben werden.



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