Koúrion

Geöffnet:8–17 Uhr, in den Sommermonaten 8–19.30 Uhr. Von Kriegern der Stadt Argos (Peloponnes), die sich auf der Heimreise von Troja befunden hätten, sei Koúrion gegründet worden, erzählte Herodot – Funde von Grabbeigaben bestätigen diese Annahme.

Luigi di Cesnola, der berüchtigte Ausgräberräuber, berichtete von unterirdischen Schatzkammern, die erste nur mit bronzenen Gegenständen, die zweite mit silbernen und die dritte mit güldnem Gerät, die er bei seinen Ausgrabungen 1873 hier gefunden haben will – was allerdings noch bewiesen werden muss.

Unter den Ptolemäern und Römern erlebt Koúrion seine Blütezeit. Auf dem Höhepunkt während der römischen Herrschaft lebten etwa 20.000 Menschen hier. Was heute als archäologische Reminiszenzen hier zu sehen ist, stammt aus dieser Periode: Theater, Akropólis, das Heiligtum des Apollon, die reich ausgestatteten Häuser der Römer mit Mosaiken und Bädern.

In den Jahren 332 und 365 n.Chr. beendeten zwei verheerende Erdbeben die Stadtentwicklung. Doch wie der Bau der frühchristlichen Basilika im 5. Jh. zeigt, gab man die Stadt noch nicht auf. Koúrion wurde sogar Bischofssitz. Das endgültige Aus für die Stadt kam mit den Arabereinfällen des 7 Jh. und den damit verknüpften Plünderungen und Zerstörungen.

Heute erstrecken sich die Ruinen über ein Felsplateau, das auf drei Seiten 70 Meter tief abfällt. Am beeindruckendsten ist das 3.500 Zuschauern Platz bietende Amphitheater, über das ein britischer Regisseur einmal sagte: „In der Tat, es gibt wenige Orte in der Welt, wo man in einem so großen, aber zugleich intimen Theater sitzen kann, mit einem so perfekten Hintergrund wie die zyprische Landschaft und das Mittelmeer.“

Das Theater geht auf eine kleinere griechische Bühne aus dem 2. Jh. v. Chr. zurück und wurde etwa 100 n. Chr. auf die heutige Größe mit 17 Sitzreihen für 3.500 Zuschauer gebracht. Das Theater, einst in der hellenistischen Zeit für die Aufführung von Tragödien gebaut, verkam unter den Römern zu einem Spektakelplatz für Gladiatorenspiele und Tierkämpfe; man schließt dies aus einem Absperrgitter, das Anfang des 3. Jh. anstelle der untersten Sitzreihen angebracht wurde. Als diese blutrünstigen Spiele aus der Mode kamen, diente das Forum wieder als Theater, stürzte jedoch während des schweren Erdbebens im Jahre 365 ein – das Theater diente von nun an als Steinbruch.

Inzwischen längst wieder hergestellt, finden heute inmitten der antiken Ausgrabungsstätte alljährlich im September Opernaufführungen statt.



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