Im östlichen Mittelmeer werden große Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet. Immer mehr Länder bohren dort – auch Zypern. Der kleine Mittelmeerstaat konnte nun einen spektakulären Fund vermelden: Im Rahmen einer Probebohrung wurde der weltweit größte Erdgasfund der letzten drei Jahre gemacht.
Glafkos-1, benannt nach dem griechischen Meeresgott, der unter anderem Schiffbrüchigen zur Seite steht, heißt die Probebohrung, die den wirtschaftlich beinahe auf Grund gelaufenen Staat wieder vollends auf die Beine bringen soll. Giorgos Lakkotrypis, Energieminister Zyperns, verkündete den Fund, der nach ersten Schätzungen zwischen 140 und 220 Milliarden Kubikmeter Erdgas umfasst vor der Presse des Landes. Bereits zuvor waren ganz in der Nähe zwei beachtliche, wenn auch deutlich kleinere Erdgasvorkommen entdeckt worden.
Mit den reichen Bodenschätzen, die vor der Insel schlummern, will Zypern zu einem wichtigen Energielieferanten der anderen EU-Länder werden. Durch den großen Fund könnte Zypern nun tatsächlich zum Erdgasexporteur aufsteigen und zahlreiche neue Wirtschaftsbeziehungen knüpfen. Zypern, Israel und Griechenland befinden sich bereits seit einiger Zeit in Verhandlungen um eine mögliche Erdgaspipeline nach Mittel- und Westeuropa.
Das größte Problem für Zypern stellt jedoch die Türkei dar, die ebenfalls von den Bodenschätzen profitieren will, und ankündigte, selbst vor Zypern nach Öl bohren zu wollen. Schlechtestenfalls könnte der Zypernkonflikt dadurch wieder angeheizt werden.
