Im Rahmen von Probebohrungen ist vor der Küste der Mittelmeerinsel ein riesiges Gasfeld entdeckt worden. Das Feld könnte dazu beitragen, dass die Abhängigkeit von Gasimporten vermindert wird. Präsident Dimitris Christofias sprach von einem „historischen Moment“ für Zypern.

Der Fund birgt allerdings auch Konfliktpotential mit der Türkei: auch die Türken wollen vor der Küste Zyperns nach dem Energieträger bohren. Dies berichtet das „Handelsblatt“. Der Präsident Zyperns, Demetris Christofias, sagte am Mittwoch, dass das Vorkommen südlich der Insel einen Umfang von 140 bis 226 Milliarden Kubikmetern habe. „Für die Zukunft des Landes haben sich aussichtsreiche wirtschaftliche Möglichkeiten aufgetan.“, so das Staatsoberhaupt. Mit dieser Entdeckung könnte sich der Inselstaat über Jahrzehnte hinaus unabhängig von Importen machen. Die Türkei und das von türkischen Truppen besetzte Nordzypern sprechen Zypern jedoch das Recht auf Bohrungen ab. Der türkische Nordteil der Insel ist international nicht anerkannt: Ministerpräsident Tayyip Erdogan und die türkische Regierung schlossen kürzlich nichts desto trotz einen Vertrag. Damit soll nun auch dem Norden möglich sein, nach dem Gas zu bohren: Experten befürchten deswegen eine Eskalation des Konfliktes.

Südlich von Zypern könnten weitere Gasfelder liegen. Die Gegend soll nun weiter untersucht werden. Das gefundene Feld könnte etwa nach drei Jahren Gas liefern, berichtet N-TV. Bis zur Lösung der Zypernfrage stemmt sich die Türkei gegen die Suche nach Erdgas im Meer südlich der Insel Zypern. „Von dieser Entdeckung werden die heutigen und die künftigen Generationen profitieren. Sie könnte eine Motivierung für die Lösung der Zypernfrage werden“, sagte Christofias.