Griechenland und Zypern werden nach 21 Jahren wieder durch eine Fährverbindung miteinander verbunden. Dies gab der stellvertretende zyprische Schifffahrtsminister Vassilios Dimitriadis Ende April bekannt. Die 30-stündige Überfahrt zwischen Limassol und Piräus wird ab dem 19. Juni von der Scandro Holding Ltd. angeboten.
Mit der „MV Daleela“ von Limassol nach Piräus
Die Scandro Holding Ltd. hatte sich bei einer öffentlichen Ausschreibung mit einem Angebot von 15,59 Millionen Euro gegen zwei andere Mitbewerber durchgesetzt und den Zuschlag für den Fährbetrieb erhalten. Der Betreiber wird bis September mehrere Male pro Monat Hin- und Rückfahrten zwischen Limassol auf Zypern und Piräus auf dem griechischen Festland anbieten, davon vier im Juni, acht im Juli, sieben im August und drei im September mit der letzten Fahrt am 16. September.
Am Sonntag, den 19. Juni um 12.00 Uhr wird das unter zyprischer Flagge fahrende Passagierschiff MV Daleela vom Hafen Limassol ablegen und zu seiner ersten Fahrt nach Piräus aufbrechen, um dann am Montag, den 20. Juni um 18.00 Uhr im dortigen Hafen einzulaufen. Das Fährschiff verfügt über eine Kapazität von 400 Personen und 100 Fahrzeugen, einem Restaurant und einer Caféteria sowie über 38 Kabinen der ersten Klasse, 68 Kabinen der zweiten Klasse und 110 Sitzplätze.
Passagiere können schon jetzt Tickets für die Überfahrt erwerben. Die Reise in einer VIP-Kabine kostet für eine einfache Strecke 50 Euro und 8 Euro auf einem Sitzplatz ohne Kabine. In den Preisen sind die Steuern und Hafengebühren in Höhe von 30,21 Euro pro Person und Strecke nicht enthalten. Für Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren beträgt der Fahrpreis 5 Euro für die einfache Fahrt. Für Kinder unter 4 Jahren ist die Überfahrt kostenlos. Steuern und Hafengebühren liegen in beiden Fällen bei 23,06 Euro pro Kind und Strecke.
Förderung des maritimen Tourismus
Auf der Pressekonferenz in der zypriotischen Botschaft in Athen Ende April vor den griechischen Medien bezeichnete Vassilios Dimitriadis die baldige Aufnahme der Schiffsverbindung zwischen Griechenland und Zypern als ideale Gelegenheit zur Förderung des maritimen Tourismus beider Länder. Dimitriadis brachte auch seinen Wunsch zum Ausdruck, dass das Projekt von der Bevölkerung angenommen werde. „Wir dürfen nicht vergessen, betonte er, „dass es viele Griechen gibt, die ihre in Zypern lebenden Verwandten besuchen wollen, und wir sprechen hier von über 50.000 Menschen.“ Außerdem prüfe das Ministerium Dimitriadis zufolge „derzeit die mögliche Ausweitung der Verbindung auf ein drittes Nachbarland, über Griechenland hinaus.“ „Dies steht im Einklang mit unserer langfristigen maritimen Strategie, die die Zusammenarbeit unterstützt und zu einem besser vernetzten Europa beitragen wird“, sagte er.
