Griechenland und Türkei erneut im Clinch um Zypern

Autor: Sascha Jöckel - Veröffentlicht am 20. November 2014

Erneut gibt es Krach zwischen Ankara und Athen und wieder einmal geht es um den Dauer-Zankapfel Zypern. Die griechisch dominierte Regierung in Zyperns Hauptstadt Nikosia und auch Griechenland haben die Entsendung eines türkischen Forschungsschiffes in die Gewässer vor Zypern scharf kritisiert. Zyperns Präsident warnte die Türkei vor provokativen Schritten, welche die Krise verschärfen könnten.

Auch Athen teilt diese Sorge. Als Gegenmaßnahme wollen Nikosia und Athen die Verhandlungen mit Ankara über eine Wiedervereinigung Zyperns auf Eis legen, solange sich das türkische Schiff in den Gewässern vor der Küste aufhält. Das türkische Forschungsschiff hält sich derzeit innerhalb der Wirtschaftszone Zyperns auf. Zypern betrachtet dies als Verletzung des eigenen Staatsgebietes. Die Türkei sieht das freilich anders, denn diese Wirtschaftszone sei nur inoffiziell ein Teil Zyperns und in Wahrheit ein Part der internationalen Gewässer. Die türkische Forschungsmission hat jedoch weniger mit politischen Muskelspielen zu tun, denn es geht um handfeste wirtschaftliche Interessen.

 

Große Vorkommen an Öl und Gas vermutet

In den Küstengewässern vor der „Götterinsel“ werden nämlich gewaltige Mengen an Erdöl und Erdgas vermutet, an deren Ausbeutung sich die Türkei beteiligen will. Schließlich, so die türkische Regierung, sei ein Teil Zyperns auch türkisch und daher habe man das Recht, an der Föderung und Nutzung der fossilen Energien teilzuhaben. Doch nicht nur die Türkei und Griechenland streiten über die Rohstoffvorkommen vor Zypern. Auch Israel, der Libanon und sogar die Assad-Regierung in Syrien melden Ansprüche an, wenn es um die Erschließung der Öl- und Gasquellen geht. Da der Libanon und Syrien aber aufgrund der Kriege und Krisen in den eigenen Ländern derzeit als Förderer ausscheiden, läuft die Erschließung der Vorkommen wohl auf eine Art „Vierkampf“ zwischen Griechenland, Zypern, der Türkei und Israel hinaus. Eine militärische Eskalation zwischen Griechenland und der Türkei ist glücklicherweise nicht zu erwarten. Beide Staaten sind Mitglied der NATO und eine Konfrontation zwischen zwei Mitgliedsländern hätte deren sofortigen Ausschluss aus dem Bündnis zur Folge. Dies wollen aber weder Athen noch Ankara riskieren, weshalb der Konflikt um die Rohstoffvorkommen wohl auch in Zukunft eher politisch und wirtschaftlich ausgefochten werden dürfte..

 

 



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