Panagía Chrysorogiatíssa

2 km außerhalb von Panagía liegt dieses Kloster, dessen zungenbrecherischer Name von unklarer Bedeutung ist. „Rogia“ bedeutet Granatapfel und „chryso“ golden, übersetzt bedeutet der Name also „Jungfrau vom goldenen Granatapfel“, ein Hinweis auf die Nährkraft von Marias Brüsten. Panaretos, Bischof von Páfos ließ die Klosteranlage 1770 völlig restaurieren.

Heute empfängt einem hier eine idyllische Atmosphäre. Das Kloster, von Wäldern umgeben und an einem Berghang über dem Meer liegend, lädt zum Verweilen ein. In der kleinen Taverne des Klosters sitzen Einheimische, Mönche und Besucher.

Vom Frühling bis zum Herbst leuchtet hier im Innenhof eine herrliche Blütenpracht. Menschlich, überschaubar und gemütlich sind die Dimensionen dieser liebenswerten Klosteranlage.

Der Legende nach lebte hier ein Einsiedler namens Ignatios, der am Tage Mariä Entschlafung im Jahr 1152 ein merkwürdiges Leuchten in der Ferne sah. Ignatios folgte dem Licht, kam so nach Geroskipos, wo er in einer Höhle eine Marien-Ikone, gemalt vom Apostel Lukas, gefunden hatte. Diese Ikone soll zuvor im kleinasiatischen Isauria bereits Wunder gewirkt haben. Im Zuge der Bilderstürmerei hatte eine Frau die Ikone gerettet und sie ins Meer geworfen, später wurde sie dann an die Küsten Zyperns gespült. Ignatios nahm die Ikone mit auf seinen Berg und baute gemäß einer Bitte der Ikone eine Kirche. Kaiser Manuel I. Komnenos, der auch das Kloster Machairás gestiftet hatte, finanzierte diese Klostergründung.

Die Ikone des Lukas hängt hinter einem roten Vorhang in der Ikonostase und wurde 1801 komplett mit vergoldetem Silberrelief überzogen. Sie hilft bei Krankheiten allgemein, befreit Gefangene und unterstützt in Seenot Geratene – Votivgaben beweisen ihre Wunderkraft, die soweit geht, dass sie sogar vor Bomben schützt wie anno 1974, als eine türkische Bombe das Kloster nur ganz knapp verfehlte.

Neben weiteren Ikonen ist auch ein aus dem Jahr 1970 stammender Fund interessant: Ein türkischer Hirte entdeckte unterhalb von Panagía ein mit Silber überzogenes Holzkreuz. Der Abt des Klosters, Pater Dinonysios, war der erste Zypriote, der sich auf die Kunst der Ikonen-Restaurierung verstand. Über mehr als 500 Ikonen hat er vor dem Verfall gerettet.

Spezialität des Klosters sind aber noch ganz andere geistliche Werte, denn hier werden Weine gekeltert: Fünf verschiedene Weiß-, Rot- und Roséweine der Marke Monte Rogia, darunter der berühmte trockene Rotwein Ágios Elias mit dem Letzten Abendmahl auf dem Etikett. Die 84 Weinberge des Klosters wachsen bis in 1.500 m Höhe. Anfang der 1980er Jahre überzeugten zwei Franzosen den Abt, dass es sinnvoller sei, eigenen Wein zu produzieren, als die Trauben zu verkaufen.

Seit 1990 gehört zum Kloster auch ein kleines, wunderschön gestaltetes byzantinisches Museum – die Ikonen und liturgischen Geräte sind allerdings nur auf griechisch erklärt.



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