Hala-Sultan-Tekke

Hala-Sultan-Tekke

Am Südufer versteckt sich, in einer Oase von Palmen, Oleander, Zitronen- und Orangenbäumen, die Hala Sultan Tekke, ein ehemaliges Derwischkloster. Nur das Minarett ist von weitem deutlich erkennbar.

Das schattige Gelände der Moschee, die ein wenig an die arabische Welt erinnert, betritt man durch ein hohes Tor. Hier liegt die klosterähnliche Anlage (Tekke), die bis zur Teilung der Insel ein prädestiniertes islamisches Pilgerziel war, das neben Mekka, Medina und dem Felsendom von Jerusalem zu den wichtigsten Stätten der islamischen Welt zählt.

In der Moschee befindet sich der Grabschrein der Hala Sultan (türkisch), der „hochgeachteten Mutter“ oder im Arabischen der „Umm Haram“. Sie soll eine Tante von Mohammeds Vertrautem Anas ibn Malik gewesen sein. Als Frau des Statthalters von Palästrine begleitete sie ihren Mann im Jahre 647 n. Chr. auf dem Eroberungsfeldzug nach Zypern. An der Stelle, wo heute die Moschee steht, soll sie nach einem Sturz vom Maultier (oder war’s ein Esel oder gar ein Pferd? – Die Quellen sind hier unterschiedlich!) ihren Verletzungen erlegen sein. Ihr Sarg steht unter einem imposanten Trilithon, den waagrechten Abschluss bildet ein Meteorit (eine einem Hünengrab ähnliche Konstruktion), der in etwa 5 m Höhe auf zwei senkrechten Steinen ruht und zum Zeichen der Trauer mitgrünen Tüchern bedeckt ist.

Um diese Steine ranken sich einige Legenden: Am Vorabend des Begräbnisses hätten sie sich „selbstständig“ aus der Gegend um Jerusalem fortbewegt, um danach nach Zypern zu schwimmen … Engel hätten sie von der Halbinsel Sinai nach Zypern transportiert … Der quer liegende Meteorit sei nachts aus Mekka nach Zypern geflogen und habe dann sehr lange Zeit in der Luft geschwebt, bis man ihn, um die Gläubigen zu schützen, abgestützt hätte. Eine Legende, die an das schwebende Kreuz vom nahen Kloster Stavrovoúni erinnert, nach dem Motto: was die Orthodoxen können, können wir Muslime schon lange … (oder umgekehrt!).

Bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges pflegten die an Lárnaka vorbeifahrenden Schiffe, die unter der Flagge von Moslems fuhren, Um Haram mit Kanonendonner zu grüßen.

In der Moschee ist weiterhin die Großmutter (nicht die leibliche, sie war nur eine der Nebenfrauen) des verstorbenen Königs Hussein von Jordanien beerdigt, die 1929 im Exil auf Zypern verstarb.



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